Im Januar 2018
Unsere Bienen sind durch die anhaltenden, viel zu milden Temperaturen für diese Jahreszeit, bereits aufgewacht und aktiv. Sie sammeln auch schon Pollen, dies kann vom Imker als positives Zeichen dafür gedeutet werden, dass die Bienen rein theoretisch den Winter gut überstanden und auch die Königinnen überlebt haben. Allerdings ist der Winter ja weder kalendarisch noch meteorologisch vorbei, Kälteeinbrüche können noch bevorstehen ...
Auch die Bienenbeuten haben bisher alle Winterstürme, die teils sehr heftig ausfielen, unbeschadet überstanden, was sehr für unseren Standort spricht.
Vorboten des Frühlings zeigen sich am KIT, Campus Süd. | |
Einige Bienen fliegen schon emsig aus, animiert durch die warme Wintersonne. Reinigungsflüge: Nach der Winterruhe nutzen die Bienen die ersten warmen Tage im Jahr (eigentlich erst im Frühjahr) zum Entleeren hrer Kotblase. Bienen sind sehr reinlich und koten nicht in den eigenen Bienenstock, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden. Ab Temperaturen von mind. 8-10° Celsius verlassen die Bienen im Frühjahr, manchmal auch noch im Winter, kurzzeitig die Bienenbeute, um sich Erleichterung zu verschaffen. |
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An unserer selbst gebauten Wasserstelle, welche mit Regenwasser aus dem Dachfallrohr gespeist wird, war emsiges Treiben zu beobachten, die Bienen hatten einen auffallend starken Wasserbedarf nach der zugegebenermaßen nur kurzen Winterruhe ... | |
Am 10. Januar 2018 war es so mild und sonnig, dass sich bereits Bienen zur Nahrungssuche auf einer winterblühenden Christrose (lat. Helleborus niger, aus der Familie der Hahnenfußgewächse) einfanden. | |
Glücklicherweise zeigen sich nun bereits vor dem Audimax frühblühende, nektarspendende Krokusse aus unserer Blumenzwiebel-Pflanzaktion von 2015. Diese stellen u.a. eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere nektarsaugende Insekten dar. |
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Auch die Dachbegrünung des Audimax zeigt sich schon in prächtiger Frühlingsfärbung. | |
Frisches Grün täuscht über die Tatsache hinweg, dass der Kalender erst Januar anzeigt. |
Im Februar 2018
Anfang Februar kam dann doch noch der Wintereinbruch, mit Schnee und frostigen Temperaturen. |
Die Bienen haben alle Flugaktivitäten eingestellt und sich innerhalb der Beuten wieder als sog. Wintertraube schützend um die Königin formiert ... |
... bis auf eine, die wahrscheinlich als Wetter-Kundschafterin unterwegs war ... |
... und dabei auch den Schnee eingehend untersuchte. |
Im März 2018
Der März 2018 brachte regnerisches und kaltes Wetter. Darauf reagierten die Bienen mit eher verhaltenen Aktivitäten. Jedoch zu Ostern, also Ende März, wurde es mild und sonnig. Jetzt konnten wir bei allen drei Bienenvölkern eifrige Betriebsamkeit beobachten, die uns anzeigt, dass die Völker den Winter gut überstanden haben! Nach einem Jahr Bienenhaltung durch alle 4 Jahreszeiten können wir jetzt auch mit Sicherheit sagen, dass das Dach des Audimax bestens für die Stadt-Bienenhaltung geeignet ist! |
Die Blüten der japanischen Zierkirsche vor dem Chemiegebäude/Forum liefern Pollen (= die männliche Keimzelle der Blüten) ... |
... den die Bienen sammeln und der als sogenanntes gelbes "Pollenhöschen" an den Hinterbeinen gut erkennbar ist. Die Bienen benötigen den Pollen als Hauptnahrung zur Aufzucht ihrer Brut. Das erste Nahrungsangebot bewirkt einen starken Brutauftrieb, die Legeleistung der Königin ist während der Zeit der Volksentwicklung und Haupttracht besonders hoch. Das Bienenvolk erneuert sich nun von ca. 5.000 Winterbienen auf rund 50.000 Sommerbienen. |
Die Inhaltsstoffe des Pollen: Planzliches Eiweiß, die Hälfte davon in freien Aminosäuren, Mesoinositol, Inhibine, die das Bakterienwachstum hemmen, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe und Spurenelemente (Calcium, Kalium, Magnesium, Schwefel, Kupfer, Eisen, Silicium, Phoshor, Chlor und Mangan), Wasser. Auch die Vitamine B1, B2, B5, B12, H, PP, C, D, E, Folsäure, Pantothensäure, Insoit sowie Karotin und Vitamin A sind im Pollen enthalten. Außerdem beinhaltet der Pollen zahlreiche Gärstoffe (Enzyme), Wachstumsfaktoren, pflanzliche Hormone und Abwehrstoffe. |
Unsere selbstgebauten Wasserstellen werden immer noch gerne besucht, denn der Wasserbedarf für die Larvenernährung steigt an. Wasser wie Nektar tragen Arbeiterinnen in ihrer Honigblase ein. |
Mai 2018
Im April waren die Bienen schon fleißig am Sammeln, der Mai jedoch ist tatsächlich DER Wonnemonat im Leben einer Flugbiene, denn zum einen wird das Wetter tendenziell stabiler und bietet dadurch bessere Flugbedingungen, zum anderen erreicht die Fülle an Blüten und damit Nahrungsquellen einen maximalen Stand. Auch das Sedum der Dachbegrünung blüht bereits in zartem Gelb ... |
Der Imker bereitet den 'Smoker' vor, mit dem entstehenden Rauch lassen sich die Bienen beruhigen. Die Bienen sollen so wenig wie möglich unter Stress gesetzt werden, wenn wir gleich die Bienenbeuten öffnen, um uns ein erstes Bild über den aktuellen Zustand der Völker zu verschaffen. |
Hier der Rahmen einer schönen Drohnen-Kinderstube (Drohne = Männliche Biene).
Drohnen schlüpfen im Frühsommer 24 Tagen nach der Eiablage durch die Königin, diese Eier bleiben unbefruchtet, so dass sich nur männliche Bienen daraus entwickeln. Wissenschaftler nennen diese Art von Fortpflanzung „Jungfernzeugung“, da die Nachkommen „ohne Vater“ entstehen. |
Auf diesen Bildern lassen sich sehr schön die verschiedenen Aktivitäten der Bienen beobachten, wie sie z.B. Honig einlagern (einige Bienen stecken dafür regelrecht kopfüber in der Wabenzelle) und gefüllte Honig-Waben mit Wachs verdeckeln. |
Immer wieder faszinierend ist das Wissen jeder Biene um ihre Aufgaben, die dem Alter entsprechend wechselnden "Berufsgruppen" zugehören: |
Wir hatten unglaubliches Glück und entdeckten die Königin dieses Bienenvolkes rechts unten im Bild, hier im vergrößerten Bildausschnitt: |
Ansicht von oben auf die dicht besiedelten Rahmen. |
Im August 2018
Im August 2018 beteiligten wir uns in Kooperatin mit dem studentischen Arbeitskreis Campusgarten an der Auftakt- Eine Übersicht zu unseren bisherigen Aktions-Themen anläßlich der Kinder-Uni finden Sie hier. |